„Aromenvielfalt erhalten“

Die Tabak Zeitung • 13. Januar 2025

BfTG blickt mit Sorge auf Regulierungsvorstöße / Zweiter Jahresausblick 2025

MAINZ // Auch zu diesem Jahreswechsel hat DTZ wichtige Verbände der Tabak- und Nikotinwirtschaft dazu befragt, wie sie das neue Jahr einschätzen. Die Gastbeiträge druckt die Redak­tion in diesen Wochen. Im zweiten Teil der Reihe äußert sich Philipp Drögemüller, Geschäftsführer des Bündnis für Tabakfreien Genuss (BfTG).
 
Der deutsche E-Zigarettenmarkt hat im Jahr 2024 eine neue Rekordmarke erreicht: Der Gesamtumsatz stieg auf rund eine Milliarde Euro. Damit hat sich das gute Wachstum der vergangenen Jahre fortgesetzt. Ein wesentlicher Treiber für diese Entwicklung ist die steigende Nachfrage nach E-Zigaretten als schadensreduzierte Alternativen zur Tabakzigarette.
 
Umstellung von Einweg- zu Mehrweg-E-Zigaretten


Die Umstellung von Einweg- zu Mehrweg-E-Zigaretten prägt weiterhin den Markt. Während der Anteil von Einweg-E-Zigaretten am Umsatz 2023 noch bei 30 Prozent lag, ist er 2024 auf 15 Prozent gesunken. Für 2025 erwarten wir einen weiteren Rückgang der Einwegprodukte. Prefilled-Pod-Systeme mit wiederaufladbaren Akkus gewinnen zunehmend an Marktanteilen und machen bereits 30 Prozent des Markts aus. Die nachhaltigen und kostengünstigen Systeme setzen sich aufgrund ihrer Vorteile immer stärker durch.
 
Ein zentrales Thema bleibt die Bedeutung der Aromen in E-Zigaretten. Aromen sind ein entscheidender Faktor, um Raucher zum Umstieg zu motivieren und dauerhaft von der Tabakzigarette fernzuhalten.
 
Wir sehen nationale und europäische Vorstöße zur Einschränkung der Geschmacksvielfalt mit großer Sorge. Ein Verbot der Aromen würde die E-Zigarette für viele Nutzer obsolet machen und könnte dazu führen, dass Ex-Raucher wieder zur konventionelle Tabakzigarette greifen. Unser Engagement in Berlin und Brüssel zielt darauf ab, die Vielfalt der Aromen zu erhalten und damit die hohe Raucherquote weiter zu senken.
 
Eine aktuelle Umfrage des BfTG hat ergeben, dass der Schwarzmarkt für E-Zigaretten mittlerweile einen Anteil von 40 Prozent ausmacht. Das stellt eine ernsthafte Bedrohung für die legale Branche und die Verbrauchersicherheit dar. Produkte aus illegalen Quellen entziehen sich den strengen Qualitäts- und Sicherheitsstandards, die für lizenzierte Händler gelten.

Kampf gegen illegalen Handel


Die Politik muss die zuständigen Behörden personell und strukturell besser stärken, um konsequenter und effektiver gegen illegale Händler vorzugehen – besonders gegen solche, die den Jugendschutz ignorieren. Gleichzeitig rufen wir Verbraucher dazu auf, ausschließlich Erzeugnisse aus vertrauenswürdigen und seriösen Quellen zu beziehen.
 
Das Jahr 2025 bringt für die E-Zigaretten-Branche sowohl gute Chancen als auch Herausforderungen mit sich. Im Mittelpunkt stehen der Erhalt der Aromenvielfalt, die Bekämpfung des illegalen Handels und die Förderung nachhaltiger Mehrwegsysteme. Gemeinsam setzen wir uns auch auf internationaler Ebene dafür ein, das Potenzial der E-Zigarette für den Tabakstopp auf Basis wissenschaftlicher Erkenntnisse politisch zu stärken. Die stetig wachsende Zahl wissenschaftlicher Studien zum Thema Harm Reduction und der starke Zusammenhalt der internationalen E-Zigaretten-Industrie untermauern unseren Optimismus, dass das Ziel erreichbar ist.

Share by: