Kein Einstieg in Nikotinkonsum

Die Tabak Zeitung • 15. Juli 2024

Bundesverband der Zigarrenindustrie: „Gesetzgeber muss Sonderstellung berücksichtigen“

BERLIN // Vor kurzem hat die EU-Kommission das aktuelle Eurobarometer über die Einstellung der Europäer zu Tabak und verwandten Waren veröffentlicht. Der Bericht liefert Informationen über die Prävalenz und den Konsum von Tabak und verwandten Erzeugnissen in Europa sowie über die Einstellung der europäischen Bürger zu Maßnahmen zur Kontrolle von Tabak, E-Zigaretten und erhitzten Tabakprodukten. Darauf weist der Bundesverband der Zigarrenindustrie (BdZ) hin.
 
Einzigartige Produktionsmerkmale


Der Bericht, der mit öffentlichen Mitteln finanziert wurde, beweist erneut – wie schon das „Eurobarometer 2021“ –, dass Zigarren und Zigarillos besondere Tabakwaren sind, nicht nur wegen ihrer einzigartigen Produktionsmerkmale, sondern auch wegen ihres spezifischen Konsummusters und aufgrund der Verbraucherprofile, die sie eindeutig von Tabak- und Nikotinerzeugnissen des Massenkonsums unterscheiden. In dem Zusammenhang bestätigt auch der jüngste Eurobarometer-Bericht, dass Zigarren und Zigarillos keine Tabakwaren sind, die mit dem Rauchen oder dem Einstieg in den Nikotinkonsum in Verbindung gebracht werden.
 
Fakten über Zigarren und Zigarillos


Die Auswertungen der Daten zeigen laut BdZ für die gesamte EU ebenso wie für Deutschland das gleiche Bild und bestätigen die folgenden Fakten über Zigarren und Zigarillos: 


Zigarren und Zigarillos sind keine Produkte für den Einstieg in das Rauchen.
Der Anteil der Raucher setzt seinen Abwärtstrend fort und ist in der überwiegenden Mehrheit der Länder seit 2006 zurückgegangen; 
Zigarren und Zigarillos stellen ein reines Nischensegment dar.
Der tägliche Konsum von Zigarren und Zigarillos hat seit der letzten Eurobarometer-Umfrage nicht zugenommen und liegt weiter bei einem Prozent. Der Bericht bestätigt, dass der Konsum seit 2012 stabil geblieben ist: „Nur ein Prozent der Raucher raucht täglich Zigarillos, Zigarren oder Pfeifen; diese Produkte werden eher gelegentlich geraucht oder nur ein- oder zweimal probiert.“ Der Bericht bestätigt laut BdZ weiter, dass „andere Tabakwaren wie Zigarren, Zigarillos nur von einer Minderheit regelmäßig konsumiert werden“.
 
Der BdZ weist darauf hin, dass die soziodemografische Analyse zeige: 
Kein statistisch nachweisbarer täglicher Konsum von Zigarren und Zigarillos im Alter 15 bis 24 Jahre.
Zigarren und Zigarillos sprechen in der Regel reifere Verbraucher an, die tendenziell über ein höheres Einkommen und einen höheren Bildungsstand verfügen.
Unter den derzeitigen Rauchern von Zigarren und Zigarillos geben Männer häufiger als Frauen an, solche Produkte zu konsumieren.
 
BdZ als Sprachrohr der Genusskultur


Bodo Mehrlein, Geschäftsführer des Bundesverbands der Zigarrenindustrie, dessen Mitgliederstruktur durch mittelständische familiengeführte Unternehmen geprägt wird und der sich als Sprachrohr der Genusskultur sieht, fordert deswegen, „dass zukünftige Regelungen und Gesetze wieder evidenzbasiert sein und für den Sektor der Zigarren und Zigarillos als Genuss- und Kulturgut Ausnahmen vorsehen müssen“. Zigarren und Zigarillos seien nachweislich kein Einstiegsprodukt. „Diese Tabakerzeugnisse werden nur gelegentlich von Konsumenten gehobenen Alters geraucht und haben somit keine Jugendschutzproblematik. Die Sonderstellung muss vom Gesetzgeber berücksichtigt werden und somit unter anderem in die Überarbeitung der Tabakproduktrichtlinie auf EU-Ebene Berücksichtigung finden“, betont Mehrlein.

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