MAINZ // Auch zu diesem Jahreswechsel hat DTZ wichtige Verbände der Tabak- und Nikotinwirtschaft dazu befragt, wie sie das neue Jahr einschätzen. Die Gastbeiträge druckt die Redaktion in diesen Wochen. Im vierten Teil der Reihe äußert sich Jan Mücke, Hauptgeschäftsführer beim Bundesverband der Tabakwirtschaft und neuartiger Erzeugnisse (BVTE).
Vorgezogenen Bundestagswahlen
2025 wird ein in jeder Hinsicht entscheidendes Jahr für die gesamte Tabak- und Nikotinbranche werden. Die vorgezogenen Bundestagswahlen müssen einen wirtschaftlichen Neuaufbruch mit einer klaren Deregulierungsagenda für mehr Wachstum bringen. Ein Weiter so mit der bürokratischen Staatswirtschaft samt zu hoher Steuern, großen Umverteilungsapparaten und nutzlosen Förderprogrammen für politisch gehätschelte Branchen inklusive mikroökonomischer Feinsteuerungsversuche der Politik wird den Wohlstand in Deutschland dauerhaft gefährden und unser Land weiter zurückfallen lassen. Die Wirtschaft muss dauerhaft befreit werden von staatlicher Gängelung, bürokratischer Willkür und wirklichkeitsfremden Entscheidern. Umfangreiche neue Berichtspflichten – etwa das Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz – sind aus der Zeit gefallen. Nur durch neue Zuversicht und ein deutliches Wirtschaftswachstum wird auch die Konsumlaune wieder steigen.
Neuer Entwurf zur Tabaksteuerrichtlinie
Leider steht gerade für unsere Branche das Gegenteil ins Haus. Wir rechnen schon sehr bald mit einem neuen Entwurf der EU-KOM zur Tabaksteuerrichtlinie, die zu großen Marktverwerfungen führen könnte. Für uns ist ganz klar, dass für Steuerschocks und Steuerexperimente wirklich nicht die Zeit ist. Das Steuererhöhungspotenzial für klassische Tabakerzeugnisse ist eher gering, und für die neuartigen Erzeugnisse, die ihren Markt erst erobern müssen, muss der Gedanke der Risikoreduzierung auch in der Besteuerung eine Rolle spielen. Gleichzeitig muss alles unternommen werden, um den Schwarzmarkt nicht noch weiter zu befeuern. Wir rechnen mit einem weiteren Absatzrückgang bei der Tabakzigarette, einem stabilen Feinschnittmarkt und leichten Zuwächsen bei Tabakerhitzern und E-Zigaretten. Die weiter steigenden Rohstoffpreise, Logistik-, Energie- und Personalkosten werden weitere Preiserhöhungen unumgänglich machen. Durch die Anhebung der Tabaksteuer zum Jahresbeginn ist der Preisanpassungsdruck ohnehin hoch. Das gilt auch für die E-Zigarette, deren Besteuerung ebenfalls am 1. Januar gestiegen ist.
Die neue Bundesregierung
Die neue Bundesregierung muss dann ab Ostern alles vermeiden, dass unsere Branche disruptiv treffen würde. Deshalb ist ihre starke Stimme auch für die neue TPD 3 gefragt, deren Entwurf wohl gegen Ende des Jahres 2025 durch die EU-KOM vorgelegt werden wird. Massive neue Verbote und Einschränkungen müssen unbedingt vermieden werden. Weder Plain Packaging noch weitreichende Aromen- oder Kategorieverbote sind für uns hinnehmbar. Stattdessen muss es der Politik darum gehen, alternativen Nikotinprodukten wie den Pouches zum Durchbruch zu verhelfen und damit für die Konsumenten die Wahlfreiheit zu erhöhen. Jeder Erwachsene muss selbst entscheiden, welches Produkt für ihn das richtige ist. Schweden zeigt, wie die Balance auch zu guten Ergebnissen für die öffentliche Gesundheit führt.
Wir müssen als Branche in dieser Krise zusammenstehen und gemeinsam kämpfen. Für Kleinklein und Kirchturmdenken ist jetzt nicht die Zeit. Nur ein gemeinsames Engagement gegen neue Regulierungen wird insgesamt für die Branche hilfreich sein. Dafür müssen sich alle in der Wertschöpfungskette verantwortlich fühlen. Dazu möchte der BVTE ausdrücklich einladen.
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