„Staatsversagen“

Die Tabak Zeitung • 2. Oktober 2024

E-Schwarzmarkt: Verbände schlagen Alarm

DORTMUND // Rund 180 von insgesamt über 800 Ausstellern präsentierten auf der InterTabac E-Zigaretten. Vor allem die Marke „Elfbar“ war an zahlreichen Ständen vertreten. Klar, dass die sogenannten NGP (Next Generation Products) in Dortmund auf einer eigenen Pressekonferenz vorgestellt wurden.
 
Große Belastung für die Branche


Für das Bündnis für Tabakfreien Genuss (BfTG) sprach Geschäftsführer Philip Drögemüller von einem Wachstum des deutschen Marktes von etwa 20 Prozent im laufenden Jahr. Angesichts solcher Zahlen ist es kein Wunder, dass auch Kriminelle sich ein Stück vom Kuchen abschneiden wollen. Drögemüller: „Der illegale Handel stellt eine große Belastung für die Branche dar. Es kann nicht sein, dass sich kriminelle Händler einen Marktvorteil gegenüber dem ehrlichen E-Zigarettenhandel erschleichen. Hier fordern wir ein hartes Durchgreifen durch die zuständigen Behörden. Es ist die Aufgabe der Politik, dies zu realisieren.“ Ein Problem sind laut BfTG die hohen Steuern, ein mögliches Aromenverbot würde die Situation vermutlich noch verschärfen.
 
Auch Jan Mücke vom Bundesverband der Tabakwirtschaft und neuartiger Erzeugnisse (BVTE) benutzte Begriffe wie „Staatsversagen“ und „staatlicher Kontrollverlust“. Als Teil einer möglichen Lösung schlug er ein bundesweites Meldeportal vor, auf dem den zuständigen Behörden Verstöße gemeldet werden könnten.
 
Steigende Tendenz


Noch einen Schritt weiter ging Horst Winkler vom Verband des E-Zigarettenhandels (VdeH). Er schlug angesichts der wachsenden Bedrohung durch illegale Produkte vom Schwarzmarkt Alarm. Der Schwarzmarkt habe mittlerweile ein Volumen erreicht, das dem des legalen Marktes entspreche – mit steigender Tendenz. Seitens des VdeH hieß es: „Ein Großteil der in Deutschland im Umlauf befindlichen Einweg-E-Zigaret-ten stammt vom Schwarzmarkt. Dahinter stecken sehr oft kriminelle Banden und die organisierte Kriminalität.“ Die derzeitige Regulierung spiele dem Schwarzmarkt in die Hände. Der Staat müsse handeln.

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